Bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 wurde ich mit 33,6% im Wahlkreis Köln I als direkt gewählte Abgeordnete in den Landtag NRW gewählt.
Ich freue mich unendlich über das mir entgegen gebrachte Vertrauen.
Als Sprecherin für Kinder und Familien der Grünen Fraktion darf ich nun das angehen, was ich im Wahlkampf versprochen habe: Familien eine Stimme geben.
Ich bin Mitglied im Ausschuss für Familien, Kinder und Jugend, außerdem Teil der Kinderschutzkommission und Obfrau der Grünen im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Lügde/Kindesmissbrauch.
Bei den Grünen aktiv bin ich schon gefühlt immer. Meine Eltern waren beide aktive grüne Mitglieder und so bin ich in einem grün-geprägten Kosmos aufgewachsen. Weil das aber auch schon mal ziemlich nerven kann und ich mich abgrenzen wollte, drohte ich mit ca. 13 Jahren meinen Eltern, eine andere Partei zu wählen. Kurze Zeit später begann ich allerdings, mich für Politik zu interessieren und merkte schnell, es gibt keine andere Partei als Bündnis 90/die Grünen, mit denen ich mich so identifizieren kann. Ab da stand ich als Wahlkämpferin auf der Straße, habe Flyer verteilt und mich mit Menschen unterhalten. Das ist damals nicht immer auf Gegenliebe gestoßen und ich erinnere mich gut an Wahlabende, bei denen wir gemeinsam gezittert haben, ob die Grünen über die 5% Hürde kommen. Als bei der Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg die Grünen über 24% holten, war die Euphorie groß und das erste Mal lag für mich so etwas wie Aufbruch in der Luft.
Wie bereits oben schon beschrieben, war ich von 2014 an Mitglied des Stadtrats in Emmendingen, bis ich 2017 nach Köln gezogen bin.
In Köln habe ich im November 2017 begonnen, mich im Arbeitskreis Soziales sowie der Personalentwicklungskommission zu engagieren. Seit 2018 bin ich Mitglied im Kreisvorstand der Grünen Köln. Ich habe 2020/2021 für die Grünen Köln bei den Bündnisverhandlungen für den Rat der Stadt Köln den Bereich Stadtentwicklung & Urbanität mit CDU und Volt verhandelt.
Außerdem habe ich beim Aufbau der Kommission zur nachhaltigen Einbindung von Menschen mit Migrationsgeschichte mitgewirkt.
Darüber hinaus bin ich Delegierte für verschiedene Gremien auf Landesebene (Landesdelegiertenkonferenz und Landesparteirat sowie Ersatzdelegierte für den Landesfinanzrat und den Bezirksverband Mittelrhein).
Inhaltlich arbeite ich auf Landesebene in der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder, Jugend und Familie mit und habe Anfang des Jahres gemeinsam mit 2 Mitstreiterinnen die Arbeitsgruppe Kinder, Jugend und Familien auch in Köln gegründet.
Durch meine Arbeit in der ambulanten Jugendhilfe bei einem kirchlichen Träger lernte ich Köln dann auch intensiv kennen, da ich in den Stadtteilen Bilderstöckchen, Chorweiler, Mülheim Familien begleitet und betreut habe. So lernte ich weit mehr als die Stadtteile Rodenkirchen und Innenstadt kennen und konnte zu verschiedenen Hilfsangeboten im ganzen Stadtgebiet Kontakte aufbauen, von Schulen über Frühförderzentren und Ärzt*innen bis hin zu Beratungsstellen.
Seit April 2020 arbeite ich in einer großen, südlichen Nachbarstadt von Köln in der öffentlichen Jugendhilfe.
Mein Selbstverständnis als Sozialpädagogin ist dabei ganz klar: Die Menschen, die ich begleite, sind für ihr Leben ihre eigenen Expert*innen. Sie brauchen niemanden, der ihnen sagt, wie sie etwas zu machen haben. Wertschätzend und auf Augenhöhe zu beraten und zu begleiten sind dabei meine Grundsätze.
Die Arbeit in der Jugendhilfe ist sehr spannend und vor allem vielseitig. Neben pädagogischen Themen sind aber auch immer wieder strukturelle Themen und rechtliche Fragen sehr präsent: Warum überweist das Jobcenter plötzlich weniger Geld? Warum bekommen alle einen Kita Platz - nur ich nicht? Wie soll ich es als Alleinerziehende*r schaffen, die Kinder gleichzeitig in die Schule, in den Kindergarten und ins Frühförderzentrum zu bringen? Fragen, über die sich viele von uns wenige bis keine Gedanken machen müssen, die aber für viele existenziell sind - und die teilweise auch dazu führen, dass Menschen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen.
Seit April 2017 lebe ich im wunderschönen Köln, in einem dörflichen Teil von Rodenkirchen. Mich hat es hier hin auf Grund des Studiums meines Mannes verschlagen. Hierüber bin ich sehr glücklich! Die kölsche Mentalität kannte ich aus diversen Kurzurlauben in Köln. Auch mag ich die Art, wie hier miteinander umgegangen wird und wie man trotz Millionenstadt alles gut erreichen kann. Und die Kölsche Lösung, die hier weit verbreitet ist, hat für mich ein bisschen was vom Pragmatismus der Neuseeländer*innen.
Ich genieße es, im Grünen zu wohnen und dennoch die Vorteile einer Metropole direkt vor der Türe zu haben.
Wir haben uns schnell eingelebt, Freunde gefunden und es stand früh fest: Hier werden wir bleiben.
Mit der Mission, dass auch junge Menschen auf der Liste für die Gemeinderatswahlen der Grünen in Emmendingen vertreten sind, besuchte ich die damalige Ortsmitgliederversammlung. Ich bewarb mich auf Platz 9 und wurde dann von den Grünen in Emmendingen gewählt. Durch das Wahlsystem in Baden-Württemberg, bei dem die Wählerinnen und Wähler kumulieren dürfen, wurde ich von den Emmendinger*innen von Platz 9 auf Platz 6 hochgewählt und war somit Stadträtin in Emmendingen in einer Fraktion aus zu Beginn sieben grünen Menschen. Die Zeit als Stadträtin hat mir gezeigt, wie wichtig die gelebte Demokratie ist, wie wichtig es ist, mit anderen demokratischen Parteien (anti-demokratische Parteien gab es damals noch nicht im Stadtrat in Emmendingen) zusammen zu arbeiten, sich auszutauschen, zu diskutieren und sich persönlich immer wieder wertschätzend und respektvoll zu begegnen. Ich habe gelernt, wie langwierig und zäh (Kommunal-)Politik leider oft ist. Ich bin an der gefühlt 100. Offenlegung eines Bebauungsplans verzweifelt und habe mich über die Erfolge, die es immer auch gibt, gefreut.. Es war mir eine Ehre, für Emmendingen Entscheidungen zu treffen und so gemeinsam Emmendingen zu gestalten.
Im April 2017 musste ich mein Amt als Stadträtin niederlegen, da ich meinen Wohnsitz nach Köln verlegte.
Nach dem Aufenthalt in Neuseeland begann ich im Oktober 2013 an der Katholischen Hochschule in Freiburg Soziale Arbeit im Bachelor zu studieren. Die Wahl dieses Studiengangs war dabei für mich auch eine politische Wahl. Ich entschied mich sehr bewusst für diesen Studiengang, da ich in der Sozialen Arbeit auch einen klaren politischen Auftrag sehe: Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen sollten nach meiner Auffassung nicht nur mit den Klient*innen arbeiten, sondern sich auch dafür einsetzen, dass sich die Bedingungen der Menschen verbessern, ihre Belange eine Stimme in der Gesellschaft bekommen. Sie sollen nicht systemverwaltend und -erhaltend tätig sein, sondern sich aktiv um Veränderung bemühen.
Während dem Studium arbeitete ich ehrenamtlich bei der Lebenshilfe Offenburg, wo ich im Familienunterstützenden Dienst nicht nur Freizeit-Gruppen beim bspw. Schwimmen oder Reiten begleiten, sondern auch einzelne Menschen durch intensivere Einzelbetreuung näher kennenlernen durfte.
Auch arbeitete ich in einer Schule im Rahmen der Ganztagsbetreuung sowie als Mitarbeiterin in einem großen Kino in Offenburg.
Darüber hinaus erwarb ich die Trainingslizenz Kinder- und Jugendsport an der Badischen Sportschule.
Mein Studium beendete ich Anfang 2017 erfolgreich mit dem Bachelor of Arts.
Nach dem Abitur 2012 verschlug es mich allerdings erstmal deutlich weiter weg als NRW: Ich machte 7 Monate Work & Travel in Neuseeland. Die Zeit dort verbrachte ich hälftig mit Reisen und hälftig mit Arbeiten. Dabei durfte ich die Erfahrung machen, dass wenngleich ich „nur“ Saisonarbeiterin in einer Kiwiverpackungsfabrik oder in einem der vielen Vineyards, also den Weinbergen Neuseelands, war, ich mit großer Wertschätzung behandelt wurde. Besonders durfte ich das bspw. dadurch spüren, dass für uns Backpacker die gleichen Regeln und Gesetze galten wie auch für die neuseeländischen Mitarbeiter*innen. So bekam ich beispielsweise nicht nur an Queens Birthday, ein offizieller Feiertag in Neuseeland, frei, sondern wurde für den Tag auch voll bezahlt.
Wenn ich dabei daran denke, wie bei uns Erntehelfer*innen und Saisonkräfte bezahlt und vor allem auch behandelt werden, wird mir noch immer ein bisschen anders.
Aber nicht nur diese Erfahrung hat mich beeinflusst, auch der neuseeländische Lebensstil, pragmatisch Lösungen zu finden und eigentlich immer freundlich und hilfsbereit zu sein, hat mir sehr gut gefallen. Dazu die atemberaubenden Landschaften - Neuseeland ist und bleibt ein beeindruckendes Land!
Geboren und aufgewachsen bin ich in Südbaden in der Nähe von Freiburg: in Emmendingen im Breisgau.
Hier habe ich nach der Grundschule das Goethe-Gymnasium besucht und mich dort bereits vielfältig engagiert: als Streitschlichterin, Mitglied im Orchester, Chefredakteurin der Schülerzeitung „Goethes Faust“ und in der Theater AG.
Außerdem habe ich viele Jahre in einem evangelischen Kinder- und Jugendchor gesungen, in dem mich vor allem die Gemeinschaft, die ich dort erleben durfte, stark geprägt hat.
Nach Nordrhein-Westfahlen habe ich aber von Geburt an eine starke Bindung, da mein Vater aus dem Münsterland kommt und der gesamte väterliche Teil meiner Familie auch hier wohnt. Durch den westfälischen Einfluss gab es durchaus auch lustige Situationen in der Schule. So schrieb ich beispielsweise in einem Diktat konsequent „Vatter“, worüber meine Deutschlehrerin überrascht war und nicht so ganz nachvollziehen konnte, wo diese Schreibweise herkommt.
Mit meiner Mitgliedschaft bei der Jungen Presse NRW und der Teilnahme an diversen Jugend- Medien-Events, erst als Teilnehmerin, dann als Teamerin, hatte ich bereits während meiner Schulzeit auch über meine familiären Beziehungen hinaus Kontakt zum schönsten Bundesland Deutschlands. Ich habe mich bereits als Kind immer sehr wohl gefühlt, wenn wir meine Familie väterlicherseits besucht haben und für mich war schon früh klar, dass meine Wege einmal nach NRW führen sollten.
Um mich zu entspannen, gehe ich am liebsten am Rhein spazieren, häkele an großen bunten Decken, sitze an meiner Nähmaschine oder kümmere mich um meine Pflanzen. Außerdem fotografiere ich leidenschaftliche gerne und habe das Bouldern für mich entdeckt.