Filmpremiere "Picknick in Moria"

Ich war gestern auf der Film Premiere von „Picknick in Moria“.
Kurz nach meinem Abitur wurde mir klar, ein Visum für ein anderes Land zu bekommen, ja das ist gar nicht so selbstverständlich wie ich bis dahin immer dachte. In meiner behüteten, privilegierten, und vor allem europäischen Sicht, der Erfahrung des freien Reisens in so viele Länder, musste ich mir darüber nie Gedanken machen. Ich durfte und darf in Frieden aufwachsen und leben, die Schrecken des Kriegs waren zwar durch die leisen aber sehr klaren Berichte meines Großvaters sehr nah, aber eben gleichzeitig auch unbeschreiblich fern.
Doch für viel zu viele Menschen sind diese Schrecken des Kriegs, der Vertreibung, der Flucht, der Wunsch nach einem besseren Leben bittere Realität. Und ihr Wunsch nach dem Leben in einem anderen, einem friedlichen Land, so nachvollziehbar groß.

Niemand, kein Mensch würde diese gefährliche Flucht auf sich nehmen, wenn es in seinem Herkunftsland sicher wäre. Wenn dort Optionen und vor allem, wenn dort Zukunft wäre.
Und weil es immer einfacher ist, über ein Thema zu sprechen als mit jemandem zu sprechen, genau deshalb ist es so wichtig, dass es diesen Film, Picknick in Moria, gibt. Denn was wir brauchen, ist dass den Menschen hier in Deutschland klar wird, warum sich Menschen auf den Weg machen und was sie bewegt. Was sie erlebt haben und was das bedeutet. Dass sie ihre Stimme nutzen können und Gehör finden. Und dass wir sie dabei unterstützen, selber zu sprechen.
Ich finde es großartig, dass es diesen Film gibt und dass Talibshah Hosini damit dazu beiträgt, seine Stimme in die Debatte einzubringen.
Denn: Asyl ist ein Menschenrecht. Und gerade wir müssen solidarisch sein, mit den Menschen, die flüchten. Denn welchen Pass wir haben, welche Rechte wir damit verbunden bekommen, ja das ist einfach nur Glück.