„Wären die Nazis nicht gewesen, meine Kinder würden wohl heute mit euch zur Schule gegangen sein.“
Das saß. Plötzlich war das „damals“ sehr deutlich im Heute.
Mein Mann und ich haben die Ehre, eine Patenschaft für zwei Stolpersteine übernehmen zu können. Es ist uns wichtig, das Erinnern zu bewahren und in die heutige Gegenwart zu holen. Darüber zu sprechen und deutlich zu machen: es waren ganz normale Menschen, die verfolgt, gedemütigt und ermordet wurden. Es geschah nicht von heute auf morgen sondern bahnte sich an. Ich, wir tragen keine Schuld für die Vergangenheit. Aber die Verantwortung das dieser dunkle Teil der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Alfred und Sophie Isay lebten in Marienburg und flohen vor dem Naziregime in die Niederlande. Sie gehören zu der großen jüdischen Unternehmerfamilie Isay.
Besonders emotional ist diese Patenschaft geworden, weil der Enkel von Alfred und Sophie, Alfred Fass, extra für die Verlegung aus Israel gekommen ist. Von ihm stammt auch das Zitat am Anfang des Textes. Mit ihm wurde die Geschichte lebendig, bekam ein Gesicht, war greifbar. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demning verlegt, der dieses Kunstprojekt 1992 begann und seitdem fast 10.000 Steine gestaltet hat.
Patenschaften für Stolpersteine vermittelt in Köln das NS DOK.